In Friedenszeiten bildete das straff organisiertes
Unteroffizierskorps zusammen mit längergedienten
Mannschaften das Rückrad der Armee. Durch die abgegebenen Kader
ließ sich dies auch bei den Reserve- und Ersatztruppenteilen
aufrechterhalten. Erwartungsgemäß geringer Probleme
bestanden bei den aus gedienten Jahrgängen zusammengesetzten
Landwehr- und
Landsturmformationen.
Abseits der Front, also in der Etappe und im Hinterland, war aber
1916 häufig eine um sich greifende Disziplinlosigkeit
festzustellen. Dem begegnete die Heeresleitung mit einer
verstärkten Aufstellung der Feldgendarmerie. Hinzu kamen auch
Hilfsgendarmen mit Armbinde, Ringkragen oder Ärmelplakette in den
Etappengebieten sowie in der Heimat.
Eine Besonderheit stellten die "Polizeifeldwebel"
oder die "Lazarett-Polizei" in verschiedenen Feldlazaretten dar.
Aus gedienten Unteroffizieren mit und ohne Portepee gebildet, sorgten
diese Soldaten für die Disziplin innerhalb des Lazaretts. Es
handelt sich hierbei um keine zur Feldgendarmerie übergetretenen
Landgendarmen, sondern um abkommandierte Soldaten. Vermutlich muß
der hier abgebildete Unteroffizier auch als Hilfsgendarm und nicht als
Feldgendarm eingeordnet werden.
Die Aufnahme entstand im Feldlazarett 374. Dieses befand sich in der
französischen Gemeinde Dercy (Dep. Aisne, Arr. Laon).